Die spanische Verbraucherorganisation CECU hat eine Kampagne gegen kostenpflichtige Toiletten an Bahnhöfen gestartet. An vielen Bahnhöfen werden diese Toiletten von dem niederländischen Unternehmen One Hundred Restrooms betrieben, das den Zugang nur gegen Bezahlung gewährt. Nach Ansicht der CECU sollte eine Grundversorgung wie eine Toilette für Reisende immer kostenlos sein.
Die Organisation erklärt, dass ADIF, der Betreiber der spanischen Eisenbahnen, den Betrieb von Toiletten in den letzten Jahren an private Unternehmen ausgelagert hat. Dadurch ist das Bezahlen nun die Norm, was laut CECU nicht zu einem öffentlichen Dienst passt, der täglich von Millionen von Menschen genutzt wird.
Besonders benachteiligte Gruppen sind von dieser Zahlungsverpflichtung betroffen, darunter ältere Menschen, Menschen mit geringem Einkommen und Reisende mit Gesundheitsproblemen, die regelmäßig die Toilette aufsuchen müssen. Auch Frauen und Transgender-Personen sind häufiger mit zusätzlichen Kosten und längeren Wartezeiten konfrontiert.
CECU weist darauf hin, dass man an Flughäfen in der Regel kostenlose und saubere Toiletten findet, während man an Bahnhöfen bezahlen muss. Ihrer Meinung nach beweist dies, dass gute, kostenlose Einrichtungen durchaus möglich sind und nicht von kommerzieller Nutzung abhängig sein müssen.
Deshalb fordert die Organisation ADIF auf, keine weiteren Privatisierungen vorzunehmen, bestehende Verträge mit Toilettenbetreibern wie One Hundred Restrooms zu überarbeiten und die Einrichtungen wieder kostenlos zugänglich zu machen. Nur so kann jeder ohne finanzielle Hürden ein Grundrecht wie Hygiene in Anspruch nehmen.
Abschließend betont CECU, dass der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen von den Vereinten Nationen als Menschenrecht angesehen wird. Ihrer Meinung nach sollte Gesundheit niemals vom Geldbeutel abhängen, schon gar nicht an Orten, die mit öffentlichen Geldern verwaltet werden.
Quelle: Agenturen





